Presse Türk Gücü Friedberg – SVS 12.03.2022

 

osthessensport vom 10.3.2022

Hessenliga – Steinbach und die alte Leier – Hünfeld bangt

https://www.osthessen-zeitung.de/fileadmin/user_upload/user_upload/Hessenliga_Huenf_Steinb_Pokal_07Aug21_CG__234.JPGHünfeld/Burghaun (pf) – Jetzt gilt es in der Fremde: Der Hünfelder SV will im Klassenkampf der Fußball-Hessenliga nachlegen und reist nach dem erfolgreichen Auftakt in der Abstiegsrunde nun am Sonntag (16 Uhr) zum Tabellennachbarn Rot-Weiß Walldorf. Bereits am Samstag (16.30 Uhr) ist der SV Steinbach gefordert und will einen ebenso wichtigen Dreier bei Türk Gücü Friedberg einfahren, um den Anschluss ans rettende Ufer zu halten.

 

Steinbachs Homan Halimi kämpft hier gegen zwei Hünfelder, am Wochenende kämpfen beide Teams in der Fremde um Punkte. Foto: Christine Görlich

 

 

 

Friedberg – Steinbach (Samstag; 16.30 Uhr)

Petr Paliatka schaut nicht auf die Tabelle. Es spiele keine Rolle, ob Friedberg drei Punkte vor dem SVS liegt, oder wenn es andersrum sein würde. „Es gibt noch 33 Punkte, wenn du zwei Spiele gewinnst, bist du wieder voll dabei. Aber jetzt brauchen wir nicht zu schauen, ob wir über oder unter dem Strich sind“, sagt der Steinbacher Trainer. Doch den ersten von zwei Siegen hätte er gerne schon in Griesheim geholt, als die Chancen trotz doppelter Überzahl einmal mehr das Problem waren. Sie wurden nicht genutzt. „Wir können es nicht mehr zurücknehmen und müssen das Positive rausziehen und mit derselben Einstellung ins nächste Spiel gehen“, betont Paliatka. Das steigt am Samstag in Ober-Rosbach – bei Friedbergern, die ihren Auftakt in Alzenau knapp verloren hatten. „Wir trainieren ordentlich, der Eindruck ist super. Man merkt, dass alle wollen. Wir müssen es nur in Punkte umwandeln“, fordert Paliatka einmal mehr. Mit Unentschieden jedenfalls kommt der SVS, der wohl den gleichen Kader wie in der Vorwoche zur Verfügung hat, nicht von der Stelle.

Bei TG Friedberg wiederum wurde kürzlich bekannt, dass Trainer Carsten Weber zurückgetreten ist. Schon beim 2:0 am Mittwoch im Pokal in Dortelweil war er nicht mehr mit an Bord.

 

Walldorf – Hünfeld (Sonntag; 16 Uhr)

Personell wird sich beim HSV kurzfristig der Kader herauskristallisieren, nachdem unter der Woche die Einsätze von Maximilian Fröhlich und Marcel Dücker noch unsicher waren. Bei David Brähler haben sich die Befürchtungen mittlerweile bestätigt, er muss kommende Woche am Außenmeniskus operiert werden. Dafür ist Leon Zöll nach Corona-Erkrankung wieder eine Option, doch das Virus bleibt in Hünfeld: „Wir haben leider noch zwei Fälle und müssen schauen, wie sich das entwickelt. Wir hoffen, dass es bei den beiden bleibt“, bangte Trainer Johannes Helmke vor dem Mittwochstraining. Sein Team verbesserte sich mit dem Sieg gegen Bad Vilbel auf 15 Punkte und sprang über den Strich, Walldorf hat 17 auf dem Konto, doch ausruhen darf sich in der Abstiegsrunde ohnehin niemand. Auch nicht die vermeintlich stärkeren Teams, zu denen Helmke die Rot-Weißen zählt: „Eine Topmannschaft, die sicher auch in der Aufstiegsrunde hätte mitspielen können“, so der Hünfelder Trainer zum Gegner, wo es auf den Kunstrasen gehen wird. „Der Auftaktsieg gibt uns Auftrieb, jetzt wollen wir in Walldorf wieder alles reinhauen“, betont Helmke.

 

torgranate vom 10.03.202214:00 Ralph Kraus

Allgegenwärtige Angst vor Corona-Ausfällen

Die Trainer bangen

Nach einem enorm starken Start der Nordvereine in die Abstiegsrunde der Hessenliga (vier Siege, ein Remis) heißt es nun, Farbe zu bekennen. Der zweite Spieltag wird für alle Beteiligten weit mehr Aufschluss bringen.

Undankbar wird die Aufgabe für den SV Steinbach. Am Samstag (16.30 Uhr) spielt die Mannschaft von Petr Paliatka bei Türk Gücü Friedberg. Der Gegner wird aus zwei Gründen unangenehm zu spielen sein. Erstens, weil Friedberg viel stärker eingeschätzt wird, als dies die Punkte bisher aussagen. Zweitens auch deshalb, weil unter der Woche Trainer Carsten Weber hingeworfen hat und sich Friedberg nun einen Schub durch die Veränderung auf dem Trainerposten erhofft.

„In der Hessenliga gibt es für uns keine leichten Gegner, aber Türk Gücü gehört zu den spielstärksten Teams überhaupt. Ich hatte die Mannschaft vor der Runde eigentlich eher in der Aufstiegsrunde gesehen“, sagt Coach Petr Paliatka, dessen Elf ihn beim 2:2 in Griesheim überzeugt hat. „Bis auf das Ergebnis war alles positiv. Wir hatten die richtige Einstellung, den nötigen Willen. Nur müssen wir die Chancen besser verwerten.“

Imponierend war die Unterstützung der Fans. Knapp 40 Leute waren letzten Sonntag die weite Strecke mit nach Griesheim gefahren. „Es ist ja auch für die Spieler eine andere Situation, wenn außen die Unterstützung da ist und dir die Zuschauer das Gefühl geben, es sei ein Heimspiel. Die Fans haben von außen ordentlich Stimmung gemacht. Das macht manchen Schritt einfacher. Man hat gesehen, dass viele Steinbacher alles versuchen wollen, ihren Teil dazu beizutragen, dass wir die Liga vielleicht halten können“, so Paliatka.

Keiner weiß, was ihn bis zum Spieltag noch erwartet.

Ansonsten bangt Steinbachs Trainer genau wie all seine anderen Kollegen Woche für Woche vor allem um eines.

Johannes Helmke, Coach von SVS-Nachbar Hünfelder SV, bringt es vor dem Spiel bei Rot-Weiß Walldorf (Sonntag, 16 Uhr) auf den Punkt: „Aktueller Stand ist, dass uns zwei Spieler wegen Corona ausfallen. Man kann aber nur von zwei Spielern plus x reden. Keiner weiß, wie sich die Lage bis zum Spieltag entwickelt. Vielleicht sind es dann schon drei oder vier. Das wird uns Trainern jetzt jede Woche so ergehen.“

Da trifft es sich gut, dass Leon Zöll wieder mit an Bord ist. Dazu besteht noch die Hoffnung auf die Rückkehr von Marcel Dücker und Maxi Fröhlich. „Bei beiden ist das aber noch nicht entschieden. Bei dieser Lage musst du als Trainer mehrere Varianten im Kopf haben“, so Helmke, der hofft, dass das 2:1 gegen Bad Vilbel zum Auftakt seinem Team Selbstvertrauen gibt. „Wir haben gut miteinander gearbeitet, jeder ist für jeden gelaufen. So will ich das sehen. Natürlich hatten wir auch Glück, aber trotzdem können wir mit einer breiteren Brust nach Walldorf fahren.“

Das Niddasportfeld in Bad Vilbel ist am Samstag (15 Uhr) das Ziel von Buchonia Flieden. Auch im „Königreich“ herrscht Zuversicht, denn beim 1:0 gegen Zeilsheim hat die Mannschaft vieles richtig gemacht, was sie beim 4:5 gegen den KSV Baunatal falsch gemacht hatte. „Die kämpferische Einstellung hat auch diesmal wieder gestimmt. Was anders war, ist, dass wir die Fehler aus dem ersten Spiel angesprochen und die Spieler das auch umgesetzt haben“, lobt Coach Bardo Hirsch.

Ob der personell weiterhin extrem angespannten Lage (gegen Zeilsheim saß der 45-jährige Routinier Daniel Rother auf der Bank) hat sich Hirsch für eine Wochen zum Verschnaufen entschieden. Montag, Dienstag und Freitag sind und waren frei für die Spieler. „Einfach mal, um die Spieler Luft holen zu lassen, denn da nun auch noch Sascha Rumpeltes ausfällt, wird die Decke immer dünner“, so Hirsch.

Zeit zum Verschnaufen.

Gegner Bad Vilbel rechnet Hirsch stark ein: „Das wird noch mehr ein heißer Kampf, als das Spiel gegen Zeilsheim. Bad Vilbel steht nach der Niederlage in Hünfeld unter Druck und das werden wir zu spüren bekommen. Ich erwarte einen durchaus spielstarken Gegner, der kämpferisch voll dagegenhalten wird.“

Für den SV Zeilsheim geht es derweil darum, einen Fehlstart zu verhindern. Nach dem 0:1 in Flieden gastiert nun mit Bayern Alzenau der wohl stärkste Gegner der Abstiegsrunde auf dem Kunstrasenplatz an der Lenzenbergstraße. Einen Traumstart dagegen kann der KSV Baunatal aufstellen. Nach zwei Siegen (im Nachholspiel in Flieden, dann zum Abstiegsrunden-Auftakt gegen Walldorf) geht es nun zum VfB Ginsheim, der zwingend drei Punkte benötigt und entsprechend Risiko gehen muss.

Abgerundet wird der Spieltag mit Duell der Traditionsvereine: Viktoria Griesheim empfängt Hanau 93. Dieses Duell gab es in der Hessenliga mit langen Unterbrechungen schon seit vielen Jahrzehnten. Bereits 1977/1978 trafen sich beide erstmals auf diesem Niveau. Damals wurde Hanau Meister und die Viktoria erreichte als Neuling einen hervorragenden vierten Platz.

 

osthessensport vom 13.3.22

Hessenliga – Steinbacher Wahnsinn: 4:2 dank Standards und Konter

https://www.osthessen-zeitung.de/fileadmin/user_upload/user_upload/MaxStadler_EichenzellSteinbach_08Aug20_RG__138_02.JPGRosbach (pf) – Petr Paliatka wünschte sich eine bessere Chancenverwertung, Petr Paliatka bekam sie: Der SV Steinbach fuhr am Samstag den ersten Dreier in der Abstiegsrunde der Fußball-Hessenliga ein und drehte dabei beeindruckend einen frühen Rückstand bei Türk Gücü Friedberg in einen 4:2 (1:2)-Sieg. Doch nicht nur vor dem Tor stimmte es, sondern auch kämpferisch.

 

Max Stadler und der SVS setzten ein starkes Zeichen. Foto: Ralph Görlich

„Das ist einfach schön“, war Paliatka nach dem Spiel noch fertig mit den Nerven. „Ein Wahnsinns-Spiel. Es war wirklich ein Kampf“, sagte er und sprach der Mannschaft geschlossen ein großes Kompliment aus. Ohne Tom und Michael Wiegand und mit nur drei Feldspielern auf der Bank, darunter Alin Neacsu, der aus einer Nachtschicht kam, rang der SVS Friedberg nieder und feierte den ersten Sieg der Abstiegsrunde entsprechend ausgelassen.

Dabei fing es denkbar bitter an: „Die ersten 20 Minuten war Friedberg völlig überlegen“, sagte Paliatka. Und nicht nur das: TGF legte gleich mal zwei Treffer vor: Einen Freistoß von halblinks köpfte Julian Dudda ein, wenig später erhöhte Noah Michel nach einem schön vorgetragenen Angriff. „Friedberg war fußballerisch richtig stark“, so Paliatka – doch sein Team berappelte sich und hatte dann ein Gegenmittel gefunden. Wichtig war zweifellos der schnelle Anschlusstreffer durch Dominik Hanslik, dann kam Steinbach mit neuer Energie aus der Kabine: Keine fünf Minuten nach dem Seitenwechsel netzte Max Stadler zum Ausgleich, ebenfalls nach einem Standard. „Dann war es ein komplett offenes Spiel, Friedberg hatte mehr Spielanteile, aber wir noch die eine oder andere Kontersituation“, schilderte Steinbachs Coach. In der Schlussphase war es dann der SVS, der das Match an sich riss. Petr Kvaca mit einer tollen Einzelleistung und erneut Stadler nach Wittke-Hereingabe per Konter sorgten für den umjubelten Steinbacher Erfolg. „Man kann auch dreckig gewinnen“, strahlte Paliatka zurecht, der sich besonders für Max Stadler und dessen Doppelpack sowie Keeper Phillip Bagus freute, der ebenfalls stark aufgelegt war. „Aber man kann eigentlich keinen hervorheben, das war eine tolle Mannschaftsleistung“.

Friedberg: Koob; Saighani, Henrich, Eren, Jost, Usic (62. Yikilmaz), Dudda, Schorr, Imek (75. Demir), Häuser, Michel.

Steinbach: Bagus; F. Wiegand, Uth, Hanslik (67. Halimi), Wittke, Hütsch, Kvaca, Bott, Madzar (75. Neacsu), Hildenbrand, Stadler.

Schiedsrichter: Alexander Wahl (Laufdorf)

Tore: 1:0 Julian Dudda (9.), 2:0 Noah Michel (13.), 2:1 Dominik Hanslik (21.), 2:2 Max Stadler (48.), 2:3 Petr Kvaca (84.), 2:4 Max Stadler (87.)

Zuschauer: 180.

 

torgranate vom 14.03.202207:44 Johannes Götze

Fitness und Bagus als Trumpf

SVS gewinnt Spiel, das er nie gewinnen darf

Der SV Steinbach hat ein dickes Ausrufezeichen im Kampf um den Klassenerhalt gesetzt: Bei Türk Gücü Friedberg gewannen die Osthessen nach 0:2-Rückstand ein Spiel, das der SVS eigentlich nie gewinnen darf noch mit 4:2.

„Wir haben in der gesamten Saison noch nicht einen dreckigen Sieg eingefahren. Wir waren einfach mal dran“, sagte Petr Paliatka nach dem Coup in Rosbach, der spätestens nach 15 Minuten nicht vorhersehbar war. Da lag der SVS schon 0:2 zurück. Aber Paliatkas Team hielt mehrere Trümpfe in der Hand, beispielsweise den, dass die Mannschaft fit ist. Das neue Sturmduo Max Stadler und Dominik Hanslik, Spielmacher Luca Uth oder Rückkehrer Leon Wittke, der im neuen 3-5-2 im linken Mittelfeld auch viel Defensivarbeit zu verrichten hat. Sie alle können ein hohes Pensum über 90 Minuten gehen. Eine Tatsache, die sich als Erfolgsschlüssel im weiteren Saisonverlauf erweisen könnte. 

Da störte es nicht mal, dass Paliatka in den Stunden vor dem Spiel gleich dreimal seine Startelf umstellen musste. Erst bei Ankunft in Rosbach senkte Innenverteidiger Alin Neacsu den Daumen. Nach Nachtschicht und fehlendem Schlaf fühlte er sich nicht bereit für die Startelf. Zuvor mussten Tom Wiegand (krank)und Michael Wiegand (privat verhindert) kurzfristig passen. Der Erfolg bei Türk Gücü, das spielerisch turmhoch überlegen war und ein klares Chancenplus verzeichnete, könnte nun den notwendigen Push für die Play-downs verleihen. Das weiß nicht zuletzt Trainer Petr Palliatka, der trotz der Ausfälle seinem neuen, einem offensiveren System vertraute, und mit Dreierkette und zwei Stürmern agieren ließ.

Zunächst ging das kräftig in die Hose, denn Friedberg spielte nach dem Trainerwechsel unter der Woche auf dem engen Kunstrasen zielstrebig nach vorne, führte nach nicht mal 15 Minuten mit 2:0. Dem wieder zahlreich mitgereisten SVS-Anhang schwante Übles.

Das wird eine richtig gute Heimreise.SVS-Trainer Petr Paliatka

Doch die Reaktion war exzellent. Mit viel Geschick verteidigte Steinbach gegen die spielerisch turmhoch überlegenen Gastgeber – zudem war der SVS extrem effizient. Fünf Torchancen im gesamten Spiel langten für vier Treffer. Zweimal war Max Stadler zur Stelle, dazu trafen Dominik Hanslik und Petr Kvaca. Kvacas Treffer zum 3:2 nach einer Wittke-Ecke fiel aus dem Nichts und war letztlich spielentscheidend (81.).

Die Bestnote verdiente sich beim SVS aber ein anderer: Torhüter Philipp Bagus, gerade 18 Jahre jung, spielte wie ein alter Hase. Bei Standards machte er seinen manchmal nachgesagten Größennachteil mit Durchsetzungsvermögen und viel Selbstvertrauen wett. Er fing und faustete die Bälle teilweise zehn Meter außerhalb seines Gehäuses in großer Bedrängnis weg. Und er hielt mehrfach spektakulär: Wie gegen Jan-Philipp Häuser, zweimal gegen Goalgetter Noah Michel oder bei einem Freistoß aus bester Position gegen Peter Jost. Ihm verdankte Steinbach den Sieg.