Presse Hessenliga RW
Frankfurt – SVS 16.12.17
torgranate
11.12.17
Das
unrühmliche Ende eines PR-Flops
Hessenliga:
Baslers Bilanz in 59 Tagen Rot-Weiss Frankfurt
Mario
Baslers Bilanz bei Rot-Weiss Frankfurt fällt
bescheiden aus. Foto: Ralph Kraus
Mario Basler
ist nicht mehr Trainer beim Hessenligisten SG Rot-Weiss
Frankfurt. Nach dem 1:5-Debakel gegen den SC Waldgirmes
haben die Verantwortlichen des abstiegsbedrohten Vereins die Zusammenarbeit mit
dem Ex-Nationalspieler beendet, die ja ohnehin nur bis zum 9. Dezember
vereinbart gewesen war.
In den acht
Spielen unter Baslers Leitung holte Rot-Weiss zwei
Siege, ein Unentschieden und musste fünf weitere Niederlagen einstecken. Bei
einem Torverhältnis von 7:15 waren das sieben Punkte von möglichen 24. Zu
wenig, um die Abstiegszone zu verlassen, geschweige denn den beträchtlichen
Rückstand zum rettenden Ufer entscheidend zu verkürzen. An seinem letzten
Arbeitstag verabschiedete sich Basler nicht nur mit der höchsten
Saisonniederlage, sondern auch mit einem Rundumschlag gegen sein Team auf
seiner letzten Pressekonferenz: "Ich bin völlig enttäuscht, auch weil wir
eine ordentliche erste Hälfte gespielt haben. In der zweiten Hälfte sind wir
wie ein Hühnerhaufen rum gerannt. Wir haben um das 1:1 und das 1:2 gebettelt.
Fußballer müssen sich, egal in welcher Klasse, wenigstens ein bisschen
engagieren. Vor allem wenn man für einen Traditionsverein wie Rot-Weiss spielt. Was der eine oder andere die letzten 20
Minuten geboten hat, da muss ich sagen, dass Fußball der falsche Sport für ihn
ist. Unter der Woche wird sich beschwert, warum sie nicht spielen und dann
rennen die rum wie ein Großvater", polterte Basler, der die fehlende Einstellung
monierte.
An der hatten die Zuschauer aber zumindest in den ersten 70 Minuten, als Rot-Weiss das Spiel mit einem 1:1 offen hielt, gar nichts
auszusetzen. Das Bemühen war den Spielern anzusehen, doch in der Schlussphase fehlte den Akteuren schlichtweg die Konzentration und vor
allem die Kondition. Dass die Mannschaft in den letzten beiden Spielen sechs
Gegentore in der Schlussviertelstunde erhielt, könnte die Quittung für den
laschen Trainingsbetrieb in den letzten Wochen sein. Bei den Trainingseinheiten
wurde Basler zuletzt kaum noch gesichtet.
Knallharte
Abrechnung mit seinen Spielern zum Abschied
Andere
Verpflichtungen Baslers hatten in den letzten Wochen Vorrang: So verpasste er
auch das wichtige Spiel in Flieden, weil ein Kurzfilm
für ein Champions-League-Spiel nicht zu verlegen war. In seiner Abwesenheit
wurde das Team von Dennis Wagenknecht und Antonio Curcio
betreut, ihres Zeichens Physiotherapeut und Zeugwart.
Dass Basler die eine oder andere Trainingseinheit verpassen würde, das war den
Verantwortlichen bei seiner mit viel Medienrummel erfolgten Vorstellung am 12.
Oktober klar. Dass am Ende der 59 vereinbarten Arbeitstage aber eine Fehlquote
von fast 50 Prozent zu Buche stehen würde, war wohl eher nicht abgesprochen.
Dass der redselige Übungsleiter am Ende noch gegenüber einer Boulevard-Zeitung
den angeblichen Schuldenstand des Klubs hinaus "posaunte", schlug dem
Fass noch den Boden aus. Eine mögliche Weiterbeschäftigung in anderer Funktion,
wie Basler in Aussicht gestellt hatte, war am Ende von Vereinsseite gar nicht
mehr erwünscht. Vom Basler-Hype profitierten letztlich nur Vereine wie der FC Ederbergland (450 Zuschauer) und der SC Waldgirmes
(860 Fans), denen sein Gastspiel fette Zuschauereinnahmen bescherte. In den
drei Heimspielen der "Roten" ging das Interesse von Spiel zu Spiel
zurück. Kamen gegen Dreieich noch 690 Leute, waren es gegen Griesheim nur noch
180 und gegen Waldgirmes sogar nur 145 Fans. Auch
wirtschaftlich hat Basler dem Verein keinen Nutzen gebracht, denn der erhoffte
Sponsoren-Pool blieb aus. Insofern war die ganze "Show" sowohl
sportlich, aber vor allem auch finanziell ein richtiger PR-Flop.
Autor: Pedro Acebes
Frankfurter
Neue Presse 11.12.17
Aufsichtsratsvorsitzender
Jürgen Strödter über die Zukunft von RW Frankfurt und
Mario Basler
11.12.2017 Wie
ist die Lage bei Rot-Weiss Frankfurt? Im Gespräch mit
unserem Mitarbeiter Roland Stipp redet der Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Strödter Klartext über Verbindlichkeiten,
Zukunftsaussichten und das Wirken des 57-Tage-Trainers Mario Basler. Führt den Aufsichtsrat von Rot-WeissFrankfurt: Jürgen Strödter
Herr Strödter: Ihr Trainer Mario Basler hat gegenüber einer
Boulevard-Zeitung erklärt, der Verein habe zwischen 100 000 und 150 000 Euro
Schulden und es könne sein, dass es im Januar nicht weitergehe. Da drängen sich
einige Fragen auf. Die Wichtigste zuerst: Hat Rot-Weiss
eine Zukunft?
JÜRGEN
STRÖDTER: Ja, es wird Rot-Weiss Frankfurt definitiv
auch über den Januar 2018 hinaus geben.
Was können
sie zu den Zahlen sagen?
STRÖDTER: Es
gibt hohe Verbindlichkeiten und wir sind bemüht, diese abzubauen, was nach
meinem kaufmännischen Verstand auch möglich sein sollte.
Was halten
sie davon, dass ein Trainer mit solchen Zahlen in die Öffentlichkeit geht?
STRÖDTER: Das
ist sicher ein Novum. Und es ist auch nicht wirklich glücklich, zum Abschied
solche Sachen rauszuhauen.
Also war es
das mit Mario Basler und Rot-Weiss Frankfurt?
STRÖDTER: Es
war ja von Anfang vereinbart, dass Mario Basler bis zum 9. Dezember unser
Trainer ist.
Es hieß aber
auch erst, eine Verlängerung der Zusammenarbeit sei möglich. Außerdem ist für
nächste Woche noch das Nachholspiel gegen Steinbach angesetzt. Nur hat der
Trainer vergangene Woche schon gesagt, sein letztes Spiel sei das gegen Waldgirmes.
STRÖDTER: Diese
Aussage kann ich bestätigen.
War es
insgesamt so, dass Mario Baslers anderweitige Verpflichtungen doch das Maß
übertroffen haben, mit dem Rot-Weiss nach den
Vorgesprächen gerechnet hatte?
STRÖDTER: Wir
wussten, dass es in den Wochen, in denen Champions-League gespielt wird, wegen
seiner Fernsehauftritte Lücken geben würde. Aber es war dann doch mehr, er ist
eben ein vielbeschäftigter Mann. Zu beschäftigt für eine Mannschaft, die im
Abstiegskampf steckt und für junge Spieler, die einen Trainer brauchen, der sie
in so einer schwierigen Situation an die Hand nimmt.
Hat Mario
Basler dem Verein den erhofften Schub bei der Sponsorensuche gegeben? Vom
Zuschauerinteresse am Trainer Basler haben ja bei nur drei Heim- und fünf
Auswärtsspielen eher die Konkurrenten profitiert.
STRÖDTER: Ohne
jeden Vorwurf an Mario Basler muss man sagen, dass es bis zum heutigen Tag gar
nichts gebracht hat. Was aber daran liegt, dass der Verein da im Moment
schlecht aufgestellt ist und die neuen Gremien in der Kürze der Zeit
dahingehend noch nicht eingearbeitet sind.
Es heißt,
der Verein habe aus nichtbezahlten Sportplatzmieten Schulden bei der Stadt
Frankfurt im fünfstelligen Bereich. Damit solche Beträge auflaufen, muss man
schon eine ganze Weile im Verzug sein?
STRÖDTER: Wir
haben uns mit Vertretern der Stadt getroffen und eine Aufstellung der Zahlen
erhalten. In der Tat sind da Mieten bis aus den Zeiten des vorletzten
Vorsitzenden offen (Gaetano Patella, Anmerkung der Redaktion). Wir haben
demnächst noch einen Termin und beeilen uns, das zu erledigen. Eventuell können
wir im Januar oder Februar sagen, dass wir dieses Problem zum größten Teil
beseitigt haben. Auch bezüglich anderer Verbindlichkeiten, etwa aus
Versicherungen von Spielern, versuchen wir Regelungen zu finden und Schulden
abzubauen.
Die Schulden
wurden unter dem im August zurückgetretenen Präsidenten Ottmar Klauß immer größer, aber sie sagen, der Ursprung der Misere
liegt länger zurück?
STRÖDTER: Das
ist so. Der einzige Vorwurf, den wir Ottmar vielleicht machen können, ist der,
dass er sich nicht früher Hilfe geholt hat. Das alles ging über die Kräfte und
den Sachverstand eines Einzelnen.
Es soll nun
Überlegungen geben, die Zweite Mannschaft abzumelden. Wäre das denn finanziell
eine Hilfe?
STRÖDTER: Der
Etat der Mannschaft ist auf den ersten Blick in der Tat nicht sonderlich
relevant, mit dem ganzen Drumherum dann aber doch. Wir wollen jedenfalls ein
Zeichen an die Gläubiger senden, dass wir hier nicht einfach so weiter machen,
als sei nichts passiert. Sicher ist, dass wir mit der Ersten Mannschaft
weiterspielen – da waren ja auch schon die wildesten Sachen zu hören.
Was passiert
im Fall der Fälle mit den Spielern der Zweiten Mannschaft?
STRÖDTER: Das
hängt natürlich auch davon ab, ob und wer uns aus dem Hessenliga-Team verlässt.
Rechtlich gelten, das hat uns der Verband versichert, alle weiter als Spieler
von Rot-Weiss. Aber wir werden sicher den jungen
Leuten nicht sagen, sie sollen ein halbes Jahr auf der Bank sitzen.
Seit nunmehr 60
Jahren ist Jürgen Strödter bei Rot-Weiss Frankfurt, war früher Jugendspieler bei dem Verein
vom Brentanobad und sogar schon mal für drei Monate Interimspräsident.
Frankfurter
Neue Presse 11.12.17
Fußball-Hessenliga
Zwei Klatschen zum Abschied von Mario Basler
11.12.2017
Von ROLAND
STIPP Auch im neunten Anlauf gab es nicht den ersten Heimsieg für Rot-Weiss Frankfurt. Im Gegenteil: Das 1:5 (1:0) gegen den SC Waldgirmes war die bislang höchste Saisonniederlage. Was
angesichts der vielen Probleme der „Roten“ eher als eine Randgeschichte
darstellt. Foto: Marcel Lorenz Fingerzeig: Ein letztes Mal gab Mario Basler am
Brentanobad die Richtung vor. Am Ende stand die nächste Heimniederlage der
„Roten“ – und Baslers Abgang als Hessenliga-Trainer.
Frankfurt.
Wie so oft in
den letzten Wochen drehte sich bei Rot-Weiss
Frankfurt auch diesmal wieder fast alles um Trainer Mario Basler. Zwei Fragen
taten sich auf: Erstens ist er da? Und zweitens gibt er gegen Waldgirmes tatsächlich seine Abschiedsvorstellung auf der
Bühne Hessenliga? Beide Fragen wurden im Laufe des Tages mit ja beantwortet.
Für Training
hatte Basler in den letzten Wochen immer weniger Zeit gehabt und so wunderte es
auch kaum jemanden, dass die Trainingsmoral der Mannschaft ebenfalls abnahm.
Gerüchten, dass das auch mit ausbleibenden Zahlungen zu tun haben könnte,
wiedersprach der Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Strödter
energisch: „Wir bleiben den Spielern nichts schuldig, nach dem Waldgirms-Spiel hat jeder, was ihm zusteht.“
So zog die
Mannschaft also tapfer in die Partie gegen den mittelhessischen Überflieger,
der am Ende des Tages auf dem zweiten Tabellenplatz in die Winterpause ging.
Und es fing gut an für die Frankfurter: In der neunten Minute zog Mirkan Kara mehr recht als schlecht ab, Gästekeeper
Fabian Gutzka wehrte den Ball nach vorne ab und
Ibrahim Cigdem brachte die Frankfurter mit seinem Abstauber in Führung. In der
Folge waren dann aber die Lahnauer die bessere
Mannschaft und Rot-Weiss-Schlussmann Riste Shpirov hatte einige Gelegenheiten, sich auszuzeichnen.
Rechtsaußen Jurij Gros und Tolga Duran hatten die besten Gelegenheiten für Waldgirmes.
Kommentar: Gleichfalls, Herr Basler
Rot-Weiss Frankfurt ist ein komplizierter Verein in einer
komplizierten Situation. Viel zu kompliziert, als dass man seine Probleme mal
eben so im Vorbeigehen lösen könnte.
clearing
Zu Beginn der
zweiten Halbzeit war die Partie für ein ige
Minuten offen, Gros und im Gegenzug Cigdem hatten die ersten Chancen
(50.). Und dann gelang den Mittelhessen ein traumhafter Angriff, an dessen Ende
Lucas Hartmann punktgenau flankte und Gros per Direktabnahme mit der Innenseite
das 1:1 markierte (54.). Umso länger das Spiel dauerte, desto gewisser wurde
dann, dass es für Rot-Weiss selbst mit dem einen
Punkt nichts werden würde. Dennis Lang hatte mit seiner Direktabnahme an die
Latte noch Pech (71.), dann traf Duran nach einer zu kurzen Abwehr brachial aus
18 Metern zur Gästeführung (75.). Der Rest war eine Vorführung. Rot-Weiss war weder mental noch körperlich in der Lage, weiter
dagegen zu halten. Ein Treffer der Gäste war leichter und schöner
herausgespielt als der nächste. Max Schneider (83.), Lucas Hartmann (84.) und
Andreas Schäfer legten nach.
Fußball
Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Strödter über die
...
Wie ist die
Lage bei Rot-Weiss Frankfurt? Im Gespräch mit unserem
Mitarbeiter Roland Stipp redet der Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Strödter Klartext über Verbindlichkeiten,
Zukunftsaussichten und das Wirken des 57-Tage-Trainers Mario Basler.
clearing
Knallhart ging
hernach Rot-Weiss-Trainer Mario Basler mit seinen
Leuten ins Gericht. „Ich bin völlig enttäuscht, wir sind nach einer
ordentlichen ersten Hälfte herumgerannt wie ein Hühnerhaufen. Wir haben um das
1:1 gebettelt. Wenn man Fußballer sein will, sollte man sich wenigstens ein
bisschen engagieren und Charakter zeigen. Aber nach den letzten 25 Minuten
sollte sich der eine oder andere fragen, ob Fußball nicht der falsche Sport für
ihn ist.“ Unter der Woche hätten sich Spieler beschwert und gefragt, warum sie
nicht spielen, gegen Waldgirmnes sei dann mancher
„rumgerannt wie ein Großvater“. Hätte er mitgespielt, sagte Basler noch,
„hätten wir garantiert nicht so viele Gegentore bekommen“.
Basler gab es
am Ende dieser Ausführungen nicht ausdrücklich zu, aber er wusste schon, dass
das sein Abschiedsworte waren. Er hätte für das
Nachholspiel gegen den SV Steinbach ohnehin keine Zeit gehabt, wie Strödter bestätigte0. Warum der Ex-Profi seinen Spielern
nach der sportlichen noch eine verbale Klatsche verpasste, war eines der
Geheimnisse, die er mit nach Hause in die Pfalz nahm. rst
osthessensport
vom 13.12.17
Hessenliga
– Quartett verlässt Borussia Fulda im Winter
Fulda (oz/pf) – Bei Fußball-Hessenligist
Borussia Fulda dreht sich wenige Tage nach Beginn der Winterpause schon das
Personalkarussell: Mit Marin Vidosevic, Marvin
Rodriguez, Vedran Jerkovic und Denis Mangafic
verlassen den Verein zum Jahresende gleich vier Spieler.
Vedran Jerkovic. Foto: Ralph Görlich
„Marin Vidosevic hat uns geholfen, als wir in einer ganz
schwierigen Personalsituation waren. Aber es war klar, dass er uns wieder im
Winter verlassen wird. Marvin hätte gern mehr Einsatzzeit und hat uns deshalb
gebeten, den Vertrag aufzulösen. Er hat sich in seiner Zeit bei uns immer
tadellos verhalten und wir entsprechen seinem Wunsch“, erklärt
Borussen-Sportdirektor Martin Hohmann in einer Pressemitteilung am Mittwoch.
Weiterhin begründet Hohmann die Abgänge von Jerkovic sowie Mangafic
und kündigt gleichzeitig Neuzugänge in der anstehenden Winterpause an: „Bei
Vedran und Denis hatten sich sicher beide Seiten die Hinrunde etwas anders
vorgestellt und nach guten Gesprächen sind wir übereingekommen, die Verträge
aufzulösen. Bei den Abgängen ist es klar, dass wir im Winter noch nachsteuern
werden und das natürlich möglichst schon mit Blick auf die neue Spielzeit.“ Mangafic und Rodriguez waren erst im Sommer, Vidosevic während der Hinrunde zum SCB gewechselt. Jerkovic
war seit Januar 2015 für den aktuellen Tabellenneunten aktiv. Borussia Fulda
wünscht den vier Spielern alles Gute und viel Erfolg für ihre Zukunft
osthessensport
vom 13.12.17
Hessenliga
– Trabert: „Noch nie am 16. Dezember draußen gespielt“
Burghaun (pf) – Gerade
mal ein Pflichtspiel hat Fußball-Hessenligist SV Steinbach in den vergangenen
sechs Wochen absolvieren können. Doch die lange Hinrunde ist für den aktuellen
Tabellenvorletzten noch immer nicht vorbei, denn am Samstag steht noch das
Auswärtsspiel bei RW Frankfurt an. Steinbachs Kapitän Steffen Trabert hofft
derweil, dass das Training der vergangenen Tage nicht umsonst war und seine
Mannschaft noch einmal vor der Winterpause auf Punktejagd gehen kann.
SVS-Kapitän
Steffen Trabert. Foto: Christine Görlich
„Unser Platz
war in den vergangenen Wochen seifig, gefroren und stand unter Wasser. Ein
normaler Trainingsbetrieb war da nicht möglich“, bedauert Steinbachs Kapitän
Steffen Trabert die Situation, die schon seit Wochen verhindert, dass im
heimischen Mühlengrund Hessenliga-Fußball gespielt werden kann. Doch weil
Klassenleiter Jürgen Radeck (Ortenberg)
das am 11. November ausgefallene Spiel gegen Rot-Weiß Frankfurt für kommenden
Samstag, 16. Dezember angesetzt hat, musste der SVS nach den zahlreichen
Spielabsagen der vergangenen Wochen wohl oder übel weiter trainieren, während
sich bis auf die beiden Kontrahenten alle anderen Teams bereits in der
Winterpause befinden. „Wir wollten uns weiter fithalten und haben deshalb auch
dreimal die Woche trainiert“, erklärt Trabert, der mit seiner Mannschaft – wenn
der Platz in Steinbach mal wieder mit Schnee bedeckt war – einige Lauf- und
Krafteinheiten absolviert hat.
Zur
Vorbereitung auf das wichtige Kellerduell bei Rot-Weiß Frankfurt will der
aktuelle Tabellenvorletzte aber auch noch auf Kunstrasen trainieren und hat
diesbezüglich schon bei einigen Vereinen der Region angefragt. Weil im
Mühlengrund am Samstag höchstwahrscheinlich erneut kein Fußball möglich gewesen
wäre, wurde sogar das Heimrecht für das Duell mit dem Ex-Club von Mario Basler
getauscht. Zwar geht Trabert fest davon aus, dass das Spiel stattfinden wird,
doch nach den vielen Absagen der vergangenen Wochen weiß der Steinbacher Kapitän nicht so recht, wie er planen soll:
„Mit der Absage in Vellmar haben wir überhaupt nicht gerechnet, weil der Platz
nur minimal mit Schnee bedeckt war. Wir wollten unbedingt spielen“, weist der
29-Jährige auf den überraschenden Ausfall der Partie bei Schlusslicht OSC
Vellmar am vergangenen Wochenende hin und ergänzt: „Das ist ärgerlich und für
alle Teams nicht gut, weil du dann die Spiele in der Rückrunde irgendwo
reingedrückt bekommst.“
Doch weil der
SVS mit erst 17 Spielen die wenigsten aller Teams in der Hessenliga absolviert
hat, hofft Trabert, dass wenigstens die letzte Partie des Jahres am Samstag in
Frankfurt stattfinden kann: „Die Rückrunde wird so schon schwierig genug. Wenn
jetzt noch ein Nachholspiel dazukommen würde, wäre das der Hammer“, so der
Spielführer der Steinbacher, der die Ansetzung des
Klassenleiters zwar nachvollziehen kann, aber auch zugeben muss: „Das Datum ist
total unglücklich. Ich habe es noch nie erlebt, dass ich am 16. Dezember noch
draußen Fußball spielen muss.“
torgranate
vom 16.12.2017
Sprachlosigkeit
beim SVS
Hessenliga:
Die Lage ist prekär
Steinbachs Tom Wiegand im Duell mit dem
Rot-Weißen-Torschützen Henok Teklab.
Foto: Ralph Kraus
Im letzten
Hessenligaspiel des Jahres 2017 hat die SG Rot-Weiss
Frankfurt das Kellerduell gegen den SV Steinbach mit 5:2 (1:2) gewonnen. Für
den SVS ist die Lage nun prekärer denn je, der Nichtabstiegsplatz liegt bei
vier Absteigern bereits zehn Punkte entfernt.
Dass Rot-Weiss am Ende auf dem Kunstrasenplatz nicht nur den ersten
Heimsieg, sondern auch den höchsten Saisonsieg landete, lag vor allem an der
Willensstärke der notgedrungen aufgestellten Mannschaft. Mit zwei
A-Jugendspielern sowie dem Kapitän der zweiten Mannschaft, Patrick Gürser, war die Mannschaft im Spiel eins nach Mario Basler
aufgefüllt worden. Auf der Ersatzbank nahmen nur Spieler aus dem Unterbau
Platz. "Wir sind es positiv angegangen und haben die Woche gut
durchgezogen. Dieses Gefühl haben wir auf den Platz gebracht. Am Anfang war
alles etwas vogelwild, auch von Sterinbacher
Seite", lautete der erste Kommentar von Interimstrainer Yüksel Ekiz, der das Frankfurter Team gemeinsam mit Mirko Kelava cochte.
Die Gäste aus Steinbach
kamen zunächst gefährlich über die linke Seite und nach der ersten Flanke von
Pascal Manß drückte Florian Münkel
zur Führung für die Osthessen ein (4.). Die Antwort der Hausherren ließ jedoch
nur zehn Minuten auf sich warten. Steinbachs Petr Paliatka
fabrizierte im Spielaufbau einen Bock und verlor den Ball an Henok Teklab. Der 19-jährige
blieb vor dem Tor eiskalt und überwand SVS-Tormann Marco Motzkus mit einem
Flachschuss (14.). Es ging weiter hin und her und Steinbach profitierte fünf
Minuten später erneut davon, dass Manß auf dem linken
Flügel alleine gelassen wurde. Dessen Flanke verwandelte diesmal Michael
Wiegand zum 2:1 für den SVS (19.).
Zu dieser Phase lief viel über Spielertrainer Petr Paliatka im Zentrum, der
Pechvogel in der Abwehr war aber Sebastian Bott. Im Strafraum trat er Rot-Weiss-Stürmer Ibrahim Cigdem um und verursachte einen
Strafstoß. Den fälligen Foulelfmeter konnte Christian Pospischil
aber nicht verwandeln. Steinbachs
Tormann Motzkus konnte parieren (29.). Bis zur Halbzeit konservierte Steinbach vor nur 110
Zuschauern die Führung und kam dann auch mit einer Riesenchance aus der Kabine.
Sasa Dimitrijevic traf den Pfosten.
"Schwer
zu sagen, woran es gelegen hat"
Mit dem
Ausgleich der Gastgeber kippte aber die Begegnung zugunsten der Frankfurter.
Ibrahim Cigdem setzte nach seinem parierten Torschuss energisch nach, passte in
die Mitte zu Pospischil, der zum 2:2 einschob (49.).
Danach war das Spiel zwar in alle Richtungen offen, Steinbach baute aber mit
zunehmender Spieldauer immer weiter ab. Mit entscheidend war auch die Gelb-Rote
Karte gegen SVS-Kapitän Steffen Trabert, der den eingewechselten Georgios Nasios nur per Foulspiel stoppen konnte (70.).
In Überzahl spielten sich die "Roten" fast schon in einen Rausch.
Zunächst knallte der emsige Patrick Gürser einen
Freistoß gegen die Latte. Dann bereitete Nasios aus
der Verbandsliga-Reserve das 3:2 durch Cigdem vor (77.). Steinbach hatte danach zwar
noch eine Ausgleichschance, spielte dann aber hinten Harakiri und kassierte
dann durch Botts Eigentor nach einem Cigdem-Schuss das 4:2 (84.). In der
Nachspielzeit setzte Mirkan Kara noch den
Schlusspunkt zum 5:2 (90.+2), nachdem Pospischil kurz davor die Latte getroffen hatte.
"Respekt vor Patrick Gürser, der einfach zur
Ersten kam und dann so eine Leistung abgeliefert hat in Zusammenarbeit mit Kara,
Pospischil, Velemir und
Cigdem. Es hat einfach alles gepasst und die Jungs haben sich das einfach
verdient", resümierte Ekiz. Sprachlosigkeit
dagegen beim SV Steinbach.
Spielertrainer Petr Paliatka zeigte sich nach der derben Niederlage recht
wortkarg: "Nach dem 2:1 dürfen wir das Spiel nicht aus der Hand geben,
aber es ist leider so gekommen. Wir hatten heute fast den ganzen Kader
komplett. Schwer zu sagen, woran es gelegen hat". / pac
Die Statistik:
SG Rot-Weiss Frankfurt: Koob - Kim, Ech Chad, Kara, Pospischil, Velemir (67. Nasios), Cigdem (89.
Burcu), Gürser, Zaeteri, Teklab, Scholten (74. Özyürek).
SV Steinbach: Motzkus; T.
Wiegand, Trabert, F. Wiegand, M.Wiegand, Münkel, Paliatka, Toskovic,
Dimitrijevic (61. Schaub), Bott, Manß (80. Schäfer).
Schiedsrichter: Pascal Loschke (Kassel).
Zuschauer: 110.
Tore: 0:1 Florian Münkel (4.), 1:1 Henok Teklab (14.), 1:2 Michael
Wiegend (19.), 2:2 Christian Pospischil (49.), 3:2
Ibrahim Cigdem (77.), 4:2 Sebastian Bott (84., Eigentor), 5:2 Mirkan Kara (90.+2).
Gelb-Rote Karte: Steffen Trabert (70., Steinbach).
Besonderes Vorkommnis: Steinbachs
Torhüter Marco Motzkus hält Foulelfmeter gegen Christian Pospischil
(29.).
osthessensport vom 16.12.2017
Hessenliga – Steinbach verliert nach zweimaliger Führung
Frankfurt – Von Jonathan Löbl – Kein versöhnlicher Jahresabschluss für
Fußball-Hessenligist Steinbach: Der SVS hat im Kellerduell mit 2:5 (2:1) gegen
RW Frankfurt verloren und bleibt damit Tabellenvorletzter.
Steinbach Spielertrainer Petr Paliatka.
Foto: Christine Görlich
Am Ende war es
zwar eine verdiente, aber dennoch zu hohe Niederlage, die die Steinbacher kurz vor Jahresfrist hinnehmen mussten. Ein
Knackpunkt war sicher die Gelb-Rote-Karte für Steinbachs Kapitän Steffen
Trabert (70.) beim Stande von 2:2. Er musste nach zwei klaren taktischen Fouls
früher duschen gehen, danach kippte das Spiel komplett und Steinbach ließ sich
gnadenlos auskontern. „Mit einem Mann weniger wurde es natürlich schwer für
uns, aber bis dahin waren wir eigentlich gut im Spiel“, spielte der sichtlich
enttäuschte Steinbacher Spielertrainer Petr Paliatka
auf die Führung zur Halbzeit an. Florian Münkel hatte
nach einem klasse Zuspiel von Pascal Manß von der
linken Seite für den Traumstart der Steinbacher
gesorgt (4.). Nur zehn Minuten später egalisierte Frankfurts Henok Teklab allerdings die Steinbacher Führung, als er ein Missverständnis im
Spielaufbau nutzte, bei einem zu kurzen Abspiel von Petr Paliakta
dazwischen spritzte und alleine vor Marco Motzkus cool blieb. Steinbach ließ
sich dadurch allerdings nicht schocken und blieb unheimlich effektiv. Mit dem
zweiten Torschuss traf Michael Wiegand wieder zu Führung, nachdem wieder Pascal
Manß den Ball von der linken Seite an den Strafraum
zurückgelegt hatte (19.). Insgesamt war Frankfurt im ersten Durchgang zwar
überlegen, tat sich aber schwer, Chancen herauszuspielen. So kam es ihnen
entgegen, dass die Steinbacher oft selbst für die
Frankfurter Möglichkeiten sorgten. So auch in der 30. Minute, als Mirkan Kara sich am rechten Strafraumeck eigentlich
festgespielt hatte. Ibrahim Cigdem reagierte allerdings blitzschnell und
schirmte den weggesprungenen Ball clever ab, und nutzte das robuste Vorgehen
von Steinbachs Sebastian Bott aus, um einen Elfmeter rauszuholen. Frankfurts
Kapitän Christian Pospischil scheiterte allerdings
mit seinem Elfmeter am klasse reagierenden Marco Motzkus, sodass Steinbach mit
der Führung in die Halbzeit ging. Im Gegensatz zur ersten Halbzeit begann die
zweite für Steinbach denkbar schlecht, denn bereits in der 50. Minute konnte
Christian Pospischil für Frankfurt ausgleichen.
Ibrahim Cigdem war in den Strafraum steil geschickt worden und scheiterte erst
aus spitzem Winkel an Motzkus, behielt jedoch dann die Übersicht und legte den
Abpraller für Pospischil auf, der nur noch
einschieben musste. Nun verflachte das Spiel etwas, aber auf dem kleinen
Kunstrasenplatz in Frankfurt kam es teilweise aus dem Nichts zu Torchancen.
Nach Traberts Platzverweis kam Steinbach
kurioserweise wieder besser ins Spiel und drückte. So ergab sich für Frankfurt
die eine oder andere Kontermöglichkeit. Einen dieser Konter spielten die
Frankfurter klasse aus, als sie schnell umschalteten und der eingewechselte Nasios den Ball für Ibrahim Cigdem auflegte, sodass dieser
nur noch einschieben musste. Steinbach reagierte auf den Rückstand mit totaler
Offensive und setzte Frankfurt nun immer wieder früh unter Druck. Fünf Minuten
vor Schluss machte Steinbachs Sebastian Bott, der nach einer flachen Hereingabe
von Pospischil wohl als letzter am Ball war, jedoch
alles klar, als er ins eigene Tor traf. Frankfurt spielte sich nun in einen
Rausch und nachdem Pospischil noch an der Latte
gescheitert war, sorgte Mirkan Kara mit seinem
Traumtor aus 25 Metern für den Schlusspunkt (90.+2).
„Die Jungs haben alles gegeben, aber es hat am Ende nicht gereicht“, so
Paliatka. Sein Gegenüber Yüksel Ekiz, seines Zeichens
sportlicher Leiter und Interimstrainer in einer Person, sah einen verdienten
Sieger und sprach von einer schwierigen Lage in den letzten Wochen. In der
Rückrunde wolle man einen Neustart hinlegen, so Ekiz.
RW Frankfurt: Koob –
Scholten (73. Oezyuerek), Ech
Chad, Zaeteri – Gürser, Pospischil - Teklab,
Velemir (67. Nasios) ,
Kara, Kim – Cigdem (89. Burcu).
SV Steinbach: Motzkus – F. Wiegand, Trabert, Bott,
F. Wiegand – Paliatka, M. Wiegand – Toskovic, Dimit-rijevic (61. Schaub), Manß
(78. Schäfer) – Münkel.
Schiedsrichter: Pascal Loschke
(Ahnatal)
Tore: 0:1 Florian Münkel
(4.), 1:1 Henok Teklab
(14.), 1:2 Michael Wiegand (19.), 2:2 Christian Pospichil
(50.), 3:2 Ibrahim Cigdem (77.), 4.2 Sebastain Bott
(85., Eigentor), 5:2 Mirkan Kara (90.+2)
Zuschauer: 100
Gelb-Rote
Karte: Steffen Trabert
(Steinbach, 70.)
Verschossener
Foulelfmeter: Christian
Pospischil (Frankfurt, 30.) – Marco Motzkus hält
Fotos.
Franziska Vogt
RW Frankfurt - SV Steinbach 5:2 (1:2)
Zuerst
engagiert, dann blamiert
Es sah sehr
vielversprechend für den SV Steinbach aus, als dieser am Samstagnachmittag im
Stadion am Brentanobad auf die SG Rot-Weiss Frankfurt
traf. Doch anstatt das engagierte und kombinationsreiche Spiel aus der ersten
Hälfte fortzusetzen, fielen die Schwarz-Weißen ein und die SG machte das Spiel.
Am Ende gewinnen die Gastgeber mit 5:2 (1:2).
Ab der 49. Spielminute fing das Dilemma für den SV Steinbach und das Glück für
die Gastgeber an. Nach einer Glanzparade von Steinbachs Torwart Marco Motzkus
gegen Ibrahim Cigdem, setzte der dieser haargenau nach und legte auf Christian Pospischil ab. 2:2 für die bis dahin gebeutelten
Rödelheimer.
Zwar das Spiel
wieder offen, aber nicht mit der Vorstellung des SVS in der ersten Hälfte
vergleichbar. Früh, nämlich in der vierten Spielminute, gingen die Gäste durch
Florian Münkel, nach einer Flanke von Pascal Manß von der rechten Seite in Führung. Doch schon der
Treffer zum 1:1-Unentschieden zeigte die Probleme des SV Steinbach auf.
Spielertrainer Petr Paliatka spielte einen Pass im Spielaufbau zu lasch auf
Sebastian Bott, der die Kugel an Henok Teklab verlor. Der stark aufspielende Marco Motzkus hatte
bei Teklabs flachen, präzisen Schuss nicht wirklich
eine Chance (14.).
Dass heute der Tag von Steinbachs Schlussmann war, bestätigte der 40-Jährige in
der 29. Spielminute einmal mehr. Sebastian Bott legte Ibrahim Cigdem , der Christian Pospischil
den Elfmeter überließ. Marco Motzkus entschied sich für die richtige, linke
Ecke und hielt das 2:1 für den SV Steinbach fest. Zuvor gelang den
Schwarz-Weißen die Führung durch Michael Wiegand. Die Vorlage gab erneut
Flügelflitzer Pascal Manß, der wieder einmal
ungehindert zur Flanke kam (19.). „Wir haben in der ersten Halbzeit wirklich
gut gespielt. Am Ende summierten sich jedoch die Fehler“, so Steffen Trabert,
Kapitän des SV Steinbach.
Nach ihrem
Treffer zum 2:2 war es dann Rot-Weiss Frankfurt, die
ungehindert zu Torschüssen kamen, dass Ergebnis in die Höhe zu schrauben und
damit das Spiel für sich zu entschieden. Es schien fast so, als spielte sich
der Gastgeber in eine Art „Rausch“. „Wir haben im Mittelfeld keinerlei
Aggressivität gehabt. Sie wurden immer frecher und selbstbewusster“, erklärte
Trabert. Der SVS hingegen wirkte platt.
Die Auswechslungen von Sasa Dimitrijevic (61.) und Pascal Manß
(80.) sorgten auf Seiten des SVS für heftige Diskussionen. Denn anstatt Max
Schäfer, der für Manß kam, wurde zuerst Markus Schaub
als dritter Sechser neben Spielertrainer Paliatka und Michael Wiegand
eingewechselt. Der gewünschte Offensivspiel blieb aus.
Rot-Weiss hingegen setzte genau dies um und
überrannte den SV Steinbach.
„Spielersich und taktisch und waren sie uns heute
überlegen“, so Steffen Trabert, Kapitän des SV Steinbach, der nach einem Foul
gegen Georgias Nasios mit gelb-rot vom Platz flog,
nach der Partie. Spätestens nach dem 3:2 für die Gäste war die Führung
verdient. Ibrahim Cigdem (77., 84.) und Mirkan Kara
(92.) trafen schließlich zum 5:2 Endstand. Aus der Kabine der Rot-Weissen tönte nach dem Spiel Wolfgang Petrys Lied „Du bist
ein Wunder“. Dieses Wunder wird auch der SV Steinbach brauchen, wenn er ein
drittes Jahr in Hessens höchster Liga mitmischen will. Dies sieht auch Trabert
und sagte ganz klar: „Wir brauchen definitiv eine knackig Vorbereitung, um die
Liga zu halten.“ (Franziska Vogt)
DIE STATISTIK ZUM SPIEL:
Rot-Weiss Frankfurt:Felix Koob
- Kim Seongsu, Zeki Ech
Chad, Mirkan Kara, Christian Pospischil,
Velibor Velemir (67. Georgios Nasios),
Ibrahim Cigdem (89. Canel Burcu),
Patrick Alper Gürser, Ali Zaeteri,
Henok Teklab, Luca Scholten
(73. Bakuran Oezyuerek).
SV Steinbach:Marco
Matzkus - Tom Wiegand, Steffen Trabert, Sebastian
Bott, Fabian Wiegand, Michael Wiegand, Petr Paliatka, Sasa Dimitrijevic (61.
Markus Schaub), Pascal Manß (80. Max Schäfer), Vuk Toskovic, Florian Münkel.
Schiedsrichter: Pascal Loschke (Kassel).
Zuschauer: 100.
Tore:0:1 Florian Münkel (4.), 1:1 Henok Teklab (14.), 1:2 Michael
Wiegend (19.), 2:2 Christian Pospischil (49.), 3:2
Ibrahim Cigdem (77.), 4:2 Sebastian Bott (84., Eigentor), 5:2 Mirkan Kara (90.+2).
Gelb-Rote Karte: Steffen Trabert (70., Steinbach). +++
Frankfurter
Neue Presse vom 18.12.2017
Fußball-Hessenliga Der erste Heimsieg für Rot-Weiss Frankfurt
18.12.2017 Von ROLAND
STIPP Zum Abschluss des Spieljahres schrieb Rot-Weiss
Frankfurt noch diese wunderbare Fußballgeschichte: Im ersten Spiel nach Mario
Basler und mit einer Rumpfelf holte der Tabellendrittletzte
der Hessenliga den ersten Heimsieg. Foto: Marcel Lorenz Henok Teklab gelang der Treffer
zum 1:1 für die „Roten“, in dieser Szene wird aber Steinbachs Torhüter Marco
Motzkus vor dem jungen Frankfurter klären und sich den Ball greifen.
Frankfurt.
Die
1:5-Klatsche gegen Waldgirmes, das vielbeachtete Ende
der Zusammenarbeit mit Ex-Nationalspieler Mario Basler, große finanzielle
Probleme und die Tatsache, dass zum Nachholspiel gegen den SV Steinbach mehrere
Stammkräfte urlaubsbedingt nicht mehr zur Verfügung standen – es galt einige
Dinge auszublenden für Rot-Weiss Frankfurt beim
letzten Auftritt des Jahres in der Fußball-Hessenliga. Und tatsächlich: Mit dem
5:2 (1:2)-Erfolg im Abstiegsduell gegen den SV Steinbach nahmen die „Roten“
einen winzigen Hoffnungsschimmer mit in die gut zweimonatige Winterpause.
Der Sportliche
Leiter Yüksel Ekiz und Mirko Kelava,
Co-Trainer des Verbandsligateams, hatten die Mannschaft auf die Partie
vorbereitet. Und zwar ohne die Stamm-Innenverteidiger Anil Mus und Damir Topcagic, ohne Torhüter Riste Shpirov,
ohne die Außenverteidiger Moussa Ouattara und Michael
Gschwender, ohne Keisuke
Lida und Tetsu Horiuchi.
„Aber wir sind es positiv angegangen und haben es auch positiv durchgezogen“,
sagte Ekiz später. Und zwar trotz einiger Widerstände
sowohl im Spiel als auch drumherum, etwa in der
Abwicklung des „Falls Mario Basler“.
Schuldenabbau
geht vor – Rückzug der Reserve ein Thema
Der Jubel bei
Rot-Weiss Frankfurt über den ersten Heimsieg fiel
eher verhalten aus. So richtig gut kannten sich ja auch gar nicht alle, die da
zusammen etwas Außergewöhnliches geschafft hatten.
clearing
Es war ein
schwieriges Spiel für beide Mannschaften. Steinbach war drei Wochen lang ohne
Wettkampf, stand aber genauso unter Druck wie die „Roten“. Und die Osthessen
schienen damit zunächst besser umgehen zu können. Schon in der vierten Minute
konnte Pascal Manns von der linken Seite ungehindert hereingeben und Florian Münkel gleichfalls unbedrängt zur
Gästeführung einschieben.
Die Frankfurter
wirkten in der Anfangsphase desolat, nutzten aber einen Aussetzer der Gäste, um
ins Spiel zu finden. Ausgerechnet Steinbachs Spielertrainer Petr Paliatka
brachte im Aufbau seinen Mitspieler Sebastian Bott mit einem zu schwachen Pass
in Not, Henok Teklab
eroberte den Ball und traf zum 1:1 (14.).
Rot-Weiss war nun zwar im Spiel, machte aber die gleichen
Fehler wie beim 0:1 noch einmal. Wieder verharrte A-Jugendspieler Seongsu Kim als rechter Verteidiger im Beobachtungsmodus,
wieder konnte Manss in aller Ruhe in die Mitte
spielen und wieder hatten die Frankfurter trotz Überzahl keinerlei Zugriff –
diesmal auf Michael Wiegand, der mühelos das 2:1 für Steinbach erzielte (19.).
„Wir haben der Mannschaft gesagt, dass Fehler passieren werden, dass es aber
entscheidender ist, wie man auf diese Fehler reagiert “, erklärte Ekiz später. Und die Reaktion war rundum positiv, obwohl es
sogar noch einen Rückschlag zu verkraften galt: Nach einem Foul von Sebastian
Bott an Ibrahim Cigdem scheiterte ausgerechnet der allgegenwärtige Christian Pospischil per Elfmeter am 40 Jahre alten Gästekeeper Marco Motzkus (29.).
Nicht
aufgegeben
Direkt nach
Wiederbeginn verpasste Sasa Dimitrijev bei einem
Pfostenschuss nur ganz knapp das 3:1. Und vielleicht sorgte diese wieder zu
leicht herausgespielte Chance ein klein wenig dafür, dass sich die Gäste
überlegen und auf der sicheren Seite wähnten?
Wie dem auch
sei: Rot-Weiss gab nicht auf. Cigdem scheiterte dann
zunächst an Motzkus, ehe er – was für einen ausgemachten Torjäger wie ihn
durchaus etwas Besonderes war – statt selbst den Nachschuss zu versuchen den
Kopf hob und den besser postierten Pospischil
bediente, was dieser ihm mit dem Treffer zum 2:2 dankte (51.). In der 69.
Minute holte sich Steinbachs Kapitän Steffen Trabert mit einem Foul am
eingewechselten Georgios Nasios die Gelb-Rote Karte
ab. Den folgenden Freistoß setzte Patrick Gürser mit
Schmackes an die Unterkante der Latte, spätestens das war das Signal für die
„Roten“, dass hier alles drin war. Und dann lief es wie nie zuvor in dieser
Saison: Nasios bediente Cigdem zum 3:2 (77.), Teklab, Cigdem und Pospischil
spielten Steinbach schwindlig, bis Bott den Ball ins eigene Tor lenkte (84.),
und Mirkan Kara nagelte die Kugel aus 25 Metern zum
5:2 in den Winkel (90.+2). Zwischendurch hatte Pospischil
ebenfalls noch die Unterkante der Latte getroffen (90.).