Presse KSV Baunatal –
SVS 4.9.2020
osthessennews vom 31.08.2020
Bott,
Ludwig und die Wiegand-Brüder: ein Leben für den SVS
Fotos: Bernd Vogt - Spielen zusammengerechnet seit 84
Jahren beim SV Steinbach: Sebastian Bott, Fabian Wiegand, Michael Wiegand und
Marcel Ludwig (v.l.).
- Addiert man die Jahre, die
Sebastian Bott, Marcel Ludwig sowie Fabian und Michael Wiegand bereits für den
SV Steinbach spielen, kommt man auf die stattliche Zahl 84 (!). Sie sind in
Steinbach aufgewachsen und begannen im Mühlengrund mit dem Fußballspielen. Jene
Vier feierten mit dem SV Steinbach zwei Aufstiege in die Hessenliga und gehen
mit ihrem Heimatverein nun in die vierte Hessenligasaison. Warum sie immer noch
oder wieder für den SVS spielen, haben sie ON|Sport
verraten.
Michael Wiegand spielt seit nun mehr ...
"Mit seinem Heimatverein in der
Hessenliga zu spielen, ist das Hoch der Gefühle", sagt Michael Wiegand schmunzelnd,
aber mit einem ernsten Unterton. Der 25-Jährige, hatte vier Jahre lang dem SV
Steinbach den Rücken gekehrt, um in der Jugend-Hessenliga bei der SG Viktoria
Bronnzell und dem JFV Viktoria zu spielen. Nach einem Jahr in der
Senioren-Abteilung des TSV Lehnerz ging es für ihn aber zurück in den
Mühlengrund – da, wo er mit dem Fußballspielen begann.
Schon immer im SV Steinbach-Trikot unterwegs sind hingegen Fabian Wiegand und
Sebastian Bott. Mit einem Jahr Unterbrechung, aber auch schon geschlagene 22
Jahre in schwarz und weiß gekleidet, ist Marcel Ludwig. Fabian, Sebastian und
Marcel durchliefen gemeinsam die Jugendabteilungen des SV Steinbach. Ihr Ziel –
"Wir wollten immer einmal aufsteigen." Und das haben sie geschafft.
"Wir haben mit Steinbach immer Verbandsliga gespielt und sind im
Mittelfeld herumgedümpelt – und jetzt durften wir schon zwei Aufstiege
feiern", sagt Sebastian Bott.
Schon ihr Leben lang sind Sebastian ...
...und Fabian Wiegand dem SV Steinbach
...
Auch Marcel Ludwig spielt seit 22 ...
"Diese Saison wird etwas ganz besonderes"
Der nächsten Hessenliga-Saison fiebern die Vier aber besonders entgegen. Mit
fünf Mannschaften ist Osthessen dieses Jahr in Hessens höchster Liga vertreten
– etwas Einmaliges! "Diese Saison wird etwas ganz besonderes werden",
sagt Fabian Wiegand, der sich vor allem auf einen Gegner freut, "Hünfeld
ist dabei. Das letzte Mal haben wir in der Liga vor vier Jahren gegeneinander
gespielt, sonst immer nur im Pokal." Für die nächste Saison sind die
"Ur-Steinbacher" ambitioniert, hängen die Trauben aber nicht allzu
hoch: "Wir wollen uns so gut es geht verkaufen und natürlich unsere
bestmögliche Leistung abrufen."
Die fantastischen vier im Gespräch mit
...
Fabian Wiegand (l.) und Sebastian Bott
...
Dass Bott, Ludwig und die Wiegand-Brüder nun schon beinahe ihr ganzes Leben dem
SV Steinbach verschrieben haben, hat viele Gründe. "Einer ist, dass wir
hier ein sehr gutes Gerüst haben, auch für Neuzugänge", erklärt Marcel
Ludwig. Auch das Vereinsleben spielt hierbei eine entscheidende Rolle.
"Der SVS zeichnet sich durch die viele ehrenamtliche Arbeit aus, wo alle
mit einbezogen werden", betont Michael Wiegand, "und auch in
schlechten Zeiten, in denen wir oft verlieren, verspürt man keinen Druck."
Dass das Sportgelände bequem mit dem Fahrrad oder dem Roller zu erreichen ist,
ist hier ein weiterer Pluspunkt – "die Wege sind kurz."
"Verräterus" und Barcelonas
Mittelfeld-Legenden
Michael Wiegand wurde auch mal als ...
Die gemeinsamen Jahre beim SVS haben
ihre Spuren hinterlassen und natürlich auch einige Anekdoten. "In der
B-Jugend waren wir in der Halle die Könige", lachen Fabian, Sebastian und
Marcel, "damals sind wir Kreis- und Bezirksmeister in der Halle
geworden." Ihre Idole: das legendäre Mittelfeld-Trio des FC Barcelona
Andrés Iniesta, Xavi und Deco – "wir waren dann das Mittelfeld-Trio der
B-Jugend-Kreisliga." Aber eben nur in der Halle: "Alle wollten dann
Testspiele gegen uns machen, aber wir waren nur in der Halle Iniesta, Xavi und Deco." Michael Wiegand wurde natürlich auch ein
Spitzname verpasst, der hatte aber eher weniger mit Fußball zu tun. "Als
Michael vier Jahre weg war, wurde er, angelehnt an den Film das ‚Das Leben des
Brian‘ ‚Verräterus‘ genannt", scherzt Sebastian
Bott.
Schwarz und Weiß sind ihre Farben ...
Heute sind Sebastian Bott, Marcel Ludwig
sowie Fabian und Michael Wiegand weder Iniesta, Xavi, Deco und Verräterus, sondern vier junge Männer, die
zusammengerechnet seit 84 Jahren für den SV Steinbach aktiv sind. Anerkennung
bekommen sie dafür vor allem von Trainer Petr Paliatka: "Es freut mich
sehr, dass wir noch echte Steinbacher in der Mannschaft haben - das ist eine
Seltenheit auf die wir stolz sein können." (Franziska Vogt) +++
osthessennews
v. 31.08.2020
"Was
wir hier spielen, ist unglaublich"
Realistisch,
aber voller Optimismus: Steinbach geht in vierte Hessenligasaison
Grafik: Timm Pope - Hessenliga-Sonderseite 2020: den Anfang
macht der Sportverein Steinbach
- Mit dem Spiel gegen den KSV
Baunatal am Freitagabend (20 Uhr) startet der SV Steinbach in seine vierte
Hessenliga-Saison. Für den Verein aus dem 1.400-Seelendorf ein "dickes
Ding". SVS-Coach Petr Paliatka und Berthold Helmke aus dem Steinbacher
Senioren-Führungsteam sind realistisch: "Ohne den Abbruch der Saison, wäre
es für uns sehr schwer geworden."
Bedauert es, dass die letzte Saison ...Fotos:
Bernd Vogt
13 Niederlagen, vier Unentschieden und
vier Siege – 0,76 Punkte im Durchschnitt. Dies ist die Bilanz des SV Steinbach
aus der letzten Saison. Das Fazit: "Mit unseren kleinen Möglichkeiten
haben wir uns sehr gut verkauft." Letzten Endes konnte sich der SVS
allerdings nichts davon kaufen und hätte es ohne einen Saison-Abbruch schwer
gehabt, die Liga zu halten. Und auch in Steinbach war beziehungsweise ist man
sich der Lage bewusst: "Wir konnten uns zwar bis auf ein, zwei Ausnahmen,
mit allen Mannschaften messen, aber nicht den gewünschten Ertrag ernten",
stellt Petr Paliatka klar.
Steinbach setzt weiter auf die jungen
Wilden
"Wir haben eine blutjunge
Mannschaft", stellt ...
Seiner Linie, nämlich wie in den letzten
Jahren weiter auf junge Talente zu setzen, bleibt der SVS treu. "Das
Abschneiden in der letzten Saison hat natürlich auch mit der Unerfahrenheit
unserer Spieler zu tun – das ist aber kein Vorwurf", erklärt Berthold
Helmke. Auch in diesem Jahr ist der Altersdurchschnitt beim SVS gering, nämlich
gerade einmal 23,6 Jahre. "Wir haben also wieder eine blutjunge
Mannschaft. Es braucht keiner erwarten, dass wir die Liga rocken werden",
hält Helmke weiter die Bälle flach, ohne die Leistung des jungen Kaders zu
schmälern oder infrage zu stellen.
In Steinbach gibt man, da sind ...
Max Stadler, Luca Uth, Thore Hütsch, Jannik Hofmann oder Sebastian Körner heißen die
jungen Wilden, um nur einige Namen zu nennen, die den Schritt in die Hessenliga
gewagt haben. Der SV Steinbach stellt sie damit nicht nur vor eine persönliche
Herausforderung, sondern schenkt ihnen Vertrauen und die Chance, in Hessens
höchster Liga zu spielen. "Viele Vereine geben jungen Spielern keine
Chance, sondern verpflichten ausschließlich fertige und erfahrene Spieler – das
ist bei uns nicht so", betonen Helmke und Paliatka.
Das Ziel für die nächste Saison wird beim SV Steinbach deutlich formuliert –
der Klassenerhalt: "Hier müssen wir natürlich wieder realistisch
denken." Mit höchstens vier und mindestens sechs Absteigern ist klar, dass
es noch einmal enger wird als in den vergangenen Jahren. Ein ausschlaggebender
Punkt sind die Ressourcen – "für mehr als Hessenliga reichen diese
nicht."
"Nie gedacht, dass wir in vierte
Hessenliga-Saison gehen"
Petr Paliatka könnte kaum stolzer sein,
...
Bedenkt man allerdings, dass ein kleiner
Dorfverein wie Steinbach nun in seine vierte Hessenliga-Saison geht, kann man
den Verantwortlichen nur gratulieren. "Als ich vor 15 Jahren zum SVS
gekommen bin, hätte ich nie gedacht, dass wir jetzt in unsere insgesamt vierte
Hessenliga-Saison gehen", schwelgt Trainer Paliatka in Erinnerungen. Was
ihm ebenfalls auf der Seele brennt ist, dass ein Großteil nicht anerkennt, was
in dem Burghauner Ortsteil geleistet wird – "was
wir hier spielen, ist unglaublich und das verstehen viele leider nicht."
Steinbachs Trainer Petr Paliatka (l.)
und ...
Seinen Ruf als Verein mit Herz hat der
SV Steinbach sich über Jahre erarbeitet, zuletzt in der Fußball-Hessenliga.
"Steinbach kennt jeder und wir sind ein angesehener Verein", erklärt
Berthold Helmke, "unseren Ruf haben wir uns durch die Gastfreundschaft und
sportlich fair erarbeitet." Sportlich fair, hin oder her – Petr Paliatka
und Berthold Helmke sehen den SVS für die Zukunft gut aufgestellt: "Wir
können nicht jahrelang um den Abstieg spielen. Irgendwann steigen wir auch aus
der Hessenliga ab, aber dann sind wir gerüstet." Besonders durch die
Verpflichtung junger Spieler und dem Gerüst aus Spielern aus den eigenen
Reihen. (fvo)
torgranate
Michel Ickler (@)03. September 2020, 18:00 Uhr
Hessenliga-Auftakt
Das kollektive Hoffen auf ein Déjà-vu
Tom Wiegand (rechts, Steinbach) und
Dominik Rummel (Barockstadt) haben gute Erinnerungen an die kommenden Gegner.
Archivfoto: Charlie Rolff
Wie vor einem Jahr eröffnet der SVSteinbach
die neue Hessenliga-Saison. Erneut geht es in ein großes Stadion. Gerade das
Ergebnis soll sich im Vergleich zum 0:5 bei der SG Barockstadt aber verbessern.
KSV Baunatal – SV Steinbach (Freitag, 20
Uhr).
Mut macht der letzte Auftritt im
Baunataler Parkstadion. Am 6. Oktober 2019 gab es beim 2:1 den bis dato letzten
Auswärtssieg. „Wir haben das Spiel damals in der zweiten Halbzeit gedreht. Das
war ein sehr schönes Erlebnis, ich würde nicht nein sagen, wenn es wieder so
läuft“, so SVS-Coach Petr Paliatka. Eine wechselhafte Vorbereitung liegt hinter
seinem Team, zuletzt gab es beim 1:1 gegen Eiterfeld/Leimbach eine wenig
zufriedenstellende Generalprobe. Zudem verletzte sich Verteidiger Lukas Gemming
am Knie, er wird ebenso fehlen wie Defensiv-Kollege Tom Wiegand (krank). „Aber
wir haben einen großen Kader und können das hoffentlich kompensieren. Bis auf
Petr Kvaca sind sonst alle gut durch die Vorbereitung gekommen“, betont
Paliatka.
osthessensport
v. 3.9.20
Hessenliga
– Steinbachs gute Erinnerungen – „Brauchen 120 Prozent“
Burghaun (fs)
– Das Eröffnungsspiel der Fußball-Hessenliga bestreitet der SV Steinbach: Am
Freitagabend (20 Uhr) ist das Team von Petr Paliatka im Parkstadion beim KSV
Baunatal zu Gast – und fährt nach dem Sieg im Vorjahr mit einem richtig guten
Gefühl und voller Vorfreude, aber ganz ohne Druck gen VW-Stadt.
Max
Stadler war im Vorjahr in Baunatal beim 2:1-Sieg der entscheidende Mann auf dem
Platz. Foto: Emily Röder
Ein halbes Jahr ohne wirkliche
Wettkampfpraxis liegt auch hinter den Steinbachern,
die Vorfreude auf den Auftakt ist riesig: „Man spürt bei den Jungs, dass die
Vorbereitung zu Ende geht und es endlich wieder losgeht. Jeder will spielen,
jeder ist heiß. Alle freuen sich auf das Spiel im Parkstadion“, macht SVS-Coach
Petr Paliatka klar. Auch, weil die Steinbacher im vergangenen Oktober nach
einem Treffer und einer Vorlage von Max Stadler in Baunatal einen
2:1-Auswärtssieg gefeiert hatten, nachdem der KSV wenige Tage vorher noch beim
späteren Corona-Meister Stadtallendorf mit 1:0 gewonnen hatte. Trotz der guten
Erinnerungen an das Parkstadion mahnt Paliatka jedoch: „Das Spiel ist so lange
her, das kann man nicht mehr wirklich berücksichtigen.“
Zumal sich der KSV durchaus ordentlich
verstärkt hat und beispielsweise Felix Schäfer nach wenigen Wochen vom
Regionalliga-Aufsteiger Hessen Kassel zurückgeholt hat und der SVS den
eingeschlagenen Weg weitergeht: Wie schon im Vorjahr setzt das Team vom
Mühlengrund auf junge, formbare Spieler, Nikolaj Zvekic
(JFV Viktoria Fulda), Jannik Hofmann (Festspielstadt) oder Thore Hütsch (Künzell) sind allesamt noch U21, ebenso Luca Uth
oder Max Stadler, ältester Akteur momentan ist Petr Kvaca mit seinen 30 Jahren.
„Wir haben weiterhin ein sehr junges Team“, weiß auch Paliatka, der beim Blick
auf die zahlreichen namhaften Neuzugänge anderer Teams und wohl insgesamt sechs
Absteigern gar nicht anders kann als tiefzustapeln: „Wir können uns mit den
meisten anderen Mannschaften nicht vergleichen. Aber wir haben keinen Druck,
jeder weiß doch, dass es für uns nur um den Klassenerhalt geht. Um aber in den
Spielen überhaupt Chancen zu haben zu gewinnen, müssen wir 120 Prozent
abrufen.“
Trotzdem sollen die Steinbacher jungen
Wilden in der Mammutsaison im Vergleich zum Vorjahr einen Sprung nach vorne
machen – vor allem, was die Chancenverwertung angeht: „Aufgrund des
Durchschnittsalters der Mannschaft sind Schwankungen normal, aber es muss uns
einfach gelingen, vorne das ein oder andere Tor mehr zu machen – da müssen wir
unsere Chancen einfach besser nutzen. Wir haben die guten Leistungen in der
Vorsaison zu häufig nicht in Punkte umgemünzt“, hofft Paliatka, der das am
besten schon im Auftakt in Baunatal sehen will: „Wir wollen gut stehen, wenige Chancen
zulassen, nach vorne Akzente setzen und unsere Chancen nutzen – auch wenn
Baunatal eine gute Mannschaft ist.“
Verzichten muss der 36-Jährige dabei
nicht nur auf Sasa Dimitrijevic, der noch länger im Ausland weilt, sondern auch
auf Lukas Gemming: Dessen Knieverletzungaus dem Spiel
in Eiterfeld hat sich zwar als nicht so schwerwiegend wie ursprünglich
befürchtet erwiesen, ein Einsatz am Freitag kommt aber noch zu früh. Petr Kvaca
hat etwas Trainingsrückstand, dürfte aber im Kader stehen.
torgranate
Steffen Kollmann
(@) 04. September 2020, 18:55 Uhr
SVS mit klarem Sieg zum Start
Hattrick! Wittke macht das Spiel seines Lebens
Leon Wittke machte wahrscheinlich das
Spiel seines Lebens. Archivfoto: Kevin Kremer
Was für ein furioser Start in die
Hessenliga-Saison, was für ein toller Auftakt für den SV Steinbach. Im
Eröffnungsspiel gewann die Truppe von Petr Paliatka mit 4:1 (3:0) beim KSV
Baunatal – vor allem dank Leon Wittke.
Der 23-Jährige machte wahrscheinlich das
Spiel seines Lebens: In Halbzeit eins gelang dem Ex-Lehnerzer
ein lupenreiner Hattrick, ein Tor war schöner als das andere. Treffer Nummer
zwei nach 13 Minuten war das individuell beste, als Steinbach über Kubilay
Kücükler blitzschnell umschaltete und Wittke nach einem letzten Haken herrlich
in den Winkel traf. Toll herausgespielt waren die anderen beiden Tore: Beim
frühen 1:0 (11.) kombinierte Steinbach über Dominik Hanslik und Pascal Manß auf
links, das 3:0 kurz vor der Pause (42.) wurde durch Michael Wiegand und Luca
Uth im Zentrum inszeniert.
So ging es mit einer komfortablen Führung in die Pause, da zudem die Defensive
sicher stand und – wenn es doch einmal gefährlich wurde – der neue Keeper Vladan Grbovic seinen Mann stand.
Beispielsweise im Eins-gegen-Eins gegen Sinan Üstün (20.). Die 170 Zuschauer –
mehr durften nicht rein, da die Stadt Baunatal zu den 250
Leuten auch die Spieler, Ordner und Pressevertreter zählte – sahen ansonsten
viel zu wenig vom KSV, der hinten teils richtig offen stand. Michael Wiegand
hätte schon vor Wittkes Hattrick auf 3:0 stellen
können (33.). Dabei lief in Halbzeit eins nicht alles rund beim SVS,
schließlich mussten Debütant Nikolaj Zvekic
(Handgelenk) und Dominik Hanslik (muskuläre Probleme) früh runter.
Auch nach dem Seitenwechsel verteidigte Steinbach konsequent, kaum eine Chance
erspielte sich der KSV. Und auch die zahlreichen Standardsituationen waren kaum
einmal gefährlich, gerade die großen Innenverteidiger Alin Neacsu
und Lukas Hildenbrand konnten immer wieder bereinigen. Stattdessen setzte der
eingewechselte Max Stadler noch einen drauf, als er nach 81 Minuten zum 4:0
traf. Dass der teils spektakulär haltende Grbovic
dann noch einmal hinter sich greifen musste und beim Tor von Dino Kardovic nicht gut aussah (84.), konnte angesichts des
Spielstandes und letztlich klaren Sieges verschmerzt werden.
"In der Vorsaison war es unser großes Manko, dass wir Chancen hatten,
diese aber nicht genutzt haben. Das war diesmal anders, deshalb sind wir als
Sieger vom Platz gegangen", konstatierte SVS-Trainer Petr Paliatka.
"Wir wollten uns erst einmal auf die Defensive konzentrieren, wussten aber
auch, dass wir vorne schnelle Leute haben. Dass Leon drei Tore geschossen hat,
freut mich ganz besonders."
Die Statistik:
KSV Baunatal: Bielert
– Krengel, Borgardt, Künzel, S. Üstün (46. Schrader)
– Pforr, Schäfer, Möller (59. Gül), Springer – Sattorov, Kardovic (86. F.
Üstün).
SV Steinbach: Grbovic – Bott (86. Körner),
Hildenbrand, Neacsu, F. Wiegand – Zvekic (9. Kücükler) – Wittke, M. Wiegand, Uth, Manß
– Hanslik (45.+1 Stadler).
Schiedsrichter: Marcus Rolbetzki (VfB Marburg).
Zuschauer: 170.
Tore: 0:1, 0:2, 0:3 Leon Wittke (11., 13., 42.), 0:4 Max Stadler (81.), 1:4
Dino Kardovic (84.).
osthessensport vom 4.9.2020
Hessenliga
– Der dreifache Wittke – Steinbach ist erster Spitzenreiter
Baunatal (pf)
– Faustdicke Überraschung zum Auftakt der Fußball-Hessenliga: Der SV Steinbach
hat mit dem KSV Baunatal mal eben kurzen Prozess gemacht und einen 4:1
(3:0)-Auswärtssieg in Nordhessen eingefahren. Mann des Tages mit einem Hattrick
in Hälfte eins: Leon Wittke. Allerdings mussten die Steinbacher auch zwei
verletzungsbedingte Auswechslungen vornehmen.
Der Matchwinner war schnell gefunden:
Leon Wittke ballerte den SVS über Nacht an die Hessenliga-Spitze. Foto: Ralph
Görlich
Wer hätte damit gerechnet? Der SV
Steinbach – nein, Leon Wittke, schenkt dem mit erfahrenen Hessenliga-Akteuren
bestückten KSV Baunatal in den ersten 45 Minuten der neuen Saison drei Tore
ein, so richtig konnte keiner der 150 Zuschauer im Parkstadion seinen Augen
trauen. Und das änderte sich auch nah der Pause nicht mehr, weil der Baunataler
Treffer in der Schlussphase nach Max Stadlers zwischenzeitlichem 4:0 nur noch
Ergebniskosmetik war. „Nach einem halben Jahr Pause, weißt du nicht, wo du
stehst. Dass die Jungs laufen können und fit sind, wusste ich, aber wir haben
heute einen Sahnetag erwischt und drei Tore richtig
super rausgespielt“, frohlockte Trainer Petr Paliatka.
Jedoch gab es auch einen kleinen Wermutstropfen:
Nikolaj Zvekic musste gleich im ersten Punktspiel im
Steinbacher Dress früh runter und wurde mit einer Handverletzung ins
Krankenhaus gebracht und direkt untersucht. „Geprellt, nicht gebrochen“, atmete
Berthold Helmke aus dem Führungsteam aber schon wenig später etwas auf. Auch
für Dominik Hanslik war im ersten Durchgang nach einem Schlag auf die Wade
Schluss.
Doch das Team verunsicherte das nicht:
Mit einem Doppelschlag durch Wittke, einmal nach Manß-Querpass und einmal durch
einen klasse Schuss in den Knick, zog der SVS schnell auf 2:0 davon und
schockte die Baunataler, die sich am Ende an den Oktober des Vorjahres erinnert
gefühlt haben dürften. Denn schon im Auswärtsspiel der letzten Saison entführte
Steinbach dank – natürlich – Max Stadler und Leon
Wittke, die einen neuen Lieblingsgegner gefunden zu haben scheinen, die Punkte
aus dem Parkstadion.
Eine klasse Kombination über fünf, sechs
Stationen – selten gesehen in der Vorsaison – besiegelte die Überraschung quasi
schon vor der Pause. Im zweiten Durchgang stand der SVS dann über weite
Strecken gut und ließ nichts mehr anbrennen, während die Gangart des KSV im
Laufe des Abends noch etwas härter wurde – sicher auch dem Ergebnis geschuldet.
Kontermöglichkeiten zum vierten Treffer waren hintenraus
da und wurden zwar nicht genutzt, doch es gab nicht viel mehr, was an diesem
Freitagabend bei der Paliatka-Elf nicht klappte. Erfreulich auch für Vladan Grbovic, dass er seinen
Kasten beim Debüt im Steinbacher Tor sauber halten konnte. Neben Zvekic sammelte auch noch Sebastian Körner seine ersten
Hessenliga-Minuten, der in der Schlussphase kam. „Am Ende war es eine
Willensfrage, aber diese Geschlossenheit auf dem Platz, das war einfach
sensationell“, fand Paliatka kaum noch Worte für den klasse Auftritt seiner
Mannschaft.
Baunatal: Bielert;
Künzel, Sattorov, Pforr,
Schäfer, Möller (60. Gül), Kardovic (87. F. Üstün),
Springer, S. Üstün (46. Schrader), Borgardt, Krengel.
Steinbach: Grbovic – Bott (87. Körner), Hildenbrand, Neacsu, F. Wiegand – Zvekic (9.
Kücükler) – Wittke, Uth, M. Wiegand, Manß – Hanslik (45. Stadler).
Schiedsrichter: Marcus Rolbetzki
(Schröck)
Tore: 0:1 Leon Wittke (10.), 0:2 Leon Wittke (13.), 0:3 Leon
Wittke (43.), 0:4 Max Stadler (82.), 1:4 Dino Kardovic
(84.)
Zuschauer: 150.
osthessennews v. 4.9.2020
KSV Baunatal - SV Steinbach 1:4 (0:3)
Hattrick! Wittkes
Sternstunde sorgt für Steinbacher Glücksgefühle
Fotos: Bernd Vogt - Viermal bejubelte der SV Steinbach im
Baunataler Parkstadion Tore.
05.09.2020 - Gleich zum Auftakt in
die neue Spielzeit der Fußball-Hessenliga gab es die erste faustdicke
Überraschung. Mit 4:1 (3:0) gewann der SV Steinbach das Auswärtsspiel beim KSV
Baunatal. Der Mann des Spiels: Leon Wittke, dem im ersten Durchgang ein
lupenreiner Hattrick gelang. Dabei lief beim SVS lange nicht alles glatt.
Denn schon in den ersten 45 Minuten war Trainer Petr Paliatka gezwungen,
zweimal zu wechseln. Nikolaj Zvekic, der ebenso wie
Schlussmann Vladan Grbovic
der Neue in der Startelf war, musste schon nach zehn Minuten ausgewechselt
werden. Und auch Dominik Hanslik überstand die erste Halbzeit nicht, musste
ebenfalls verletzungsbedingt raus. Fußballerisch hätte Durchgang eins für die
Gäste aus Steinbach aber besser nicht laufen können.
Weil Leon Wittke blendend aufgelegt war.
Mit einem lupenreinen Hattrick und seinem ersten Dreierpack in der Hessenliga
überhaupt ebnete der Mittelfeldspieler dem SV Steinbach schon in Halbzeit eins
den Weg zum Auftaktsieg. Mit einem Doppelschlag brachte der 23-Jährige die
Steinbacher in Führung. Erst musste er nach Vorarbeit von Pascal Manß nur den
Fuß hinhalten (11.), dann ließ er einen KSV-Verteidiger ins Leere grätschen und
vollendete sehenswert in den Winkel (13.).
Das große Manko abgelegt
Kurz vor der Halbzeit ließ Wittke dann
Nummer drei folgen (42.). "Drei Tore sind etwas Besonderes. Das war eine
seiner besten Leistungen, nicht nur wegen den Toren", lobte Paliatka
seinen Mittelfeldspieler. War das Toreschießen in der
Vorsaison noch das große Manko, scheint der SVS dieses Problem vorerst abgelegt
zu haben. "Ich hoffe, das bleibt so. Das waren drei super Aktionen, die
wir sehr gut zu Ende gespielt haben", sagte Paliatka. Nach dem 0:2 aus
Sicht der Hausherren fand auch Baunatal ins Spiel und hatte einige gute
Gelegenheiten, die entweder aber Grbovic vereitelte
oder aber nicht Richtung Tor flogen.
"Nach der "Gala" im
ersten Durchgang verlagerte Steinbach das Spiel nach dem Seitenwechsel in die
Verteidigung und ließ Baunatal nur noch selten gefährlich in die Nähe von Grbovic. Einen Gegenangriff verwertete der eingewechselte
Max Stadler zum 4:0 (81.) - schon längst die
Entscheidung. Da änderte auch die Ergebniskosmetik durch Baunatals Dino Kardovic nichts mehr (84.). "Erwartet hat es
niemand, aber unverdient war es auch nicht. An diesem Sieg haben alle ihren
Verdienst, die Jungs waren unglaublich", strahlte Paliatka.
In den kommenden Wochen warten mit Hessen Dreieich, der SG Barockstadt und dem
FC Eddersheim jedoch andere Kaliber auf den SV Steinbach. "Das werden
schwierige Wochen für uns. Heute feiern wir, aber wir werden nicht in Euphorie
verfallen", so Paliatka. Aber Motivation und Selbstvertrauen werden die
Steinbacher aus diesem Spiel eine ganze Menge nehmen. (tw)
KSV Baunatal: Pascal Bielert - Niklas
Künzel, Rolf Sattorov, Manuel Pforr,
Felix Schäfer, Nico Möller, Dino Kardovic, Jonas
Springer, Sinan Üstün, Daniel Borgardt, Patrick
Krengel.
SV Steinbach: Vladan Grbovic
- Fabian Wiegand, Michael Wiegand, Dumitru Alin Neacsu,
Domini Hanslik (44. Max Stadler), Leon Wittke, Sebastian Bott (86. Sebastian
Körner), Nikolaj Zvekic (10. Kubilay Kücükler), Luca
Uth, Lukas Hildenbrand, Pascal Manß.
Schiedsrichter: Marcus Rolbetzki.
Zuschauer: 200.
Tore: 0:1 Leon Wittke (11.), 0:2 Leon Wittke (13.), 0:3 Leon Wittke
(42.), 0:4 Max Stadler (81.), 1:4 Dino Kardovic
(84.). +++
torgranate
Steffen Kollmann
07. September 2020, 20:56 Uhr
Dreierpacker
Leon Wittke
Auf
neuer Position zum unverhofften Kunststück
Konnte gleich nach drei Aktionen zum
Torjubel abdrehen: Leon Wittke. Archivfoto: Kevin Kremer
Der 4. September 2020 wird Leon Wittke
wohl für immer im Gedächtnis bleiben. Mit einem lupenreinen Hattrick in
Baunatal leitete der 23-Jährige eine Sternstunde des SV Steinbach ein und
beförderte den Club erstmals überhaupt an die Hessenliga-Spitze.
Mit einem guten ersten Saisonspiel kennt
sich Leon
Wittke aus: Schon vor einem Jahr, im seinem ersten Hessenliga-Spiel für den
SVS, wusste er als Torschütze zu überzeugen, doppelt traf er beim 3:2 in
Neuhof. Nun setzte er noch einen drauf, erzielte beim 4:1 in Baunatal die
ersten drei Treffer in Halbzeit eins. "Zum Saisonstart ist man immer heiß,
gerade jetzt nach der langen Corona-Pause. Ich habe mir für dieses Jahr
vorgenommen, an meiner Chancenverwertung zu arbeiten, nachdem es in der
Vorsaison vier Tore waren. Die Effizienz war jetzt schon richtig gut", freut
sich Wittke.
Gerade Treffer Nummer zwei ließ sich sehen, als er weit aus der eigenen Hälfte
im Vollsprint startete, am Sechzehner noch einen Haken schlug und dann von
halbrechts mit seinem starken linken Fuß in den Winkel schoss. Dabei ist die
Position im rechten Mittelfeld neu für den Petersberger, zuvor kam er fast
ausschließlich über die linke Seite. "Ich wusste davon erst, als Petr
(Paliatka, Trainer des SVS, Anm. d. Red.) die Aufstellung aufgeschrieben hat.
Auf rechts habe ich mehr Optionen und bin variabler", gefällt dem
Ex-Barockstädter die neue Rolle gut. Schließlich gelangen ihm auch zwei Treffer
mit dem vermeintlich schwächeren Rechten, so dass ihm erstmals überhaupt -
soweit er sich erinnern kann - das Kunststück Hattrick gelang.
Entsprechend viele Nachrichten kamen am Freitagabend beim 23-Jährigen an. Da
sich Steinbach
zugleich die Tabellenführung sicherte, war die Heimfahrt nach dem Spiel
entsprechend feuchtfröhlich. "Wir haben es aber nicht übertrieben. Es war
ein cooler Moment, nun geht der Blick aber nach vorne. Wir wollen die Leistung
bestätigen", kündigt Wittke an. Das weitere Auftaktprogramm hat es nämlich
in sich, die nächsten Gegner heißen Dreieich, Barockstadt und Eddersheim. Allen
Teams werden Chancen im Aufstiegsrennen eingeräumt.
"Der Sieg in Baunatal wird unser Selbstvertrauen sicherlich stärken. Wir
standen sehr gut und haben nach vorne super umgeschaltet. Wenn wir so
weiterspielen sollten, ist gegen viele Gegner etwas drin - auch vor den
Favoriten müssen wir uns nicht verstecken", betont der Matchwinner. Gute
Nachrichten im Kampf um den Klassenerhalt: Die kürzlich ausgefallenen Spieler
sind allesamt nicht schwerer verletzt. Bei Nikolaj Zvekic
ist das Handgelenk nur geprellt, auch Dominik Hanslik dürfte nach seinem Schlag
auf die Wade schnell wieder einsatzfähig sein. Lukas Gemmings
Innenbänder sind ebenfalls nicht schwerer beschädigt.