torgranate vom 4.11.2015

Doppelaufstieg? Dann gibt´s einen ganzen Partymonat

A-Liga HÜN-HEF: Die Kochanski-Zwillinge vorm Gipfeltreffen

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Silas (links) und Nicolas Kochanski. Fotos: Ralph Kraus

Der Name „Kochanski“ ist nicht erst seit Steinbachs Höhenflug durch die Verbandsliga in aller Munde. Aber nicht nur Hugo, Mitglied und meist Sprachrohr des Führungsteams, ist am Mühlengrund aktiv, sondern auch seine Söhne. Die Zwillinge Silas und Nicolas (beide 20) sind bislang die Konstanten des A-Liga-Teams und als einzige in allen 14 Spielen zum Einsatz gekommen. Am Samstag (14.30 Uhr) geht´s für die beiden zuhause ins Gipfeltreffen gegen den noch verlustpunktfreien ESV Hönebach. Zeit mit beiden zu sprechen.

Mit Vater Hugo ist Fußball sicherlich das über alles herrschende Thema im Hause Kochanski...

Nicolas: Zwangsweise. Er spielt eine wirklich große Rolle. Unsere Eltern unterstützen uns schon das ganze Leben lang, haben uns immer zu den Spielen gefahren. Mein Vater ist fußballverrückt, das weiß jeder im Kreis, da gibt es nach jedem Spiel erst einmal Manöverkritik.

Silas: Aber auch unsere Mutter ist eigentlich immer dabei. Sie fährt auch alleine nach, wenn der Vater mal dienstlich verhindert ist. Der Sonntag ist für Fußball reserviert.

Die Kochanskis sind ehrgeizig. Letzte Saison ward ihr beide noch im Dunstkreis des Verbandsliga-Teams unterwegs, jetzt gehört ihr fest zum Kader der Reserve.

Nicolas: Die letzte Saison war auf jeden eine geile Erfahrung. Vor der Saison haben wir den Verbandsliga-Kader schwer aufgerüstet und mir war klar, dass ich keine Chance auf einen Stammplatz habe, so realistisch bin ich. Zumal ich aufgrund meines Studiums meist auch nur Freitag trainieren kann. Ich bin jetzt einfach froh, ein Teil der A-Liga-Mannschaft zu sein. Wir haben ein super Team.

Silas: Ich sehe das ähnlich. Ich bin, wenn es passt, auch im Training der Verbandsliga-Mannschaft. Da ist das Tempo natürlich gleich ein ganz anderes, da kann ich mich weiterentwickeln. Fakt ist aber, dass ich das Abschlusstraining immer bei der zweiten Mannschaft mitmache. Das ist ja auch ein geiles Team, da wurden wir als Jungspunde schon letztes Jahr super aufgenommen. Da trägt auch mal der Älteste ein Tor, da wird nachher ein Bierchen getrunken, da passt es einfach auch.

Der Abstieg war auch deswegen sicherlich vermeidbar...

Silas: Wir hätten aus den letzten zwei Spielen einen Punkt holen müssen, um zumindest Relegation zu spielen. Wir haben in beiden Spielen einen Elfmeter verschossen. Natürlich war der Abstieg sehr, sehr bitter, weil er einfach unnötig war. Aber das Ziel war und ist der direkte Wiederaufstieg. Den Traum wollen wir uns erfüllen.

Da gibt es mit Hönebach aber einen Konkurrenten, der rein gar nichts liegen lässt...

Nicolas: Das ist wirklich krass, was Hönebach abzieht. Einfach phänomenal. Das müssen wir auch einfach so anerkennen. Aber wir wollen sie trotzdem ärgern. Auch wenn es in Anführungsstrichen nur A-Liga ist: Wir haben den Ehrgeiz, jedes Spiel zu gewinnen.

Aktuell helfen dabei auch immer wieder Spieler aus dem Verbandsliga-Kader. Wie entscheidend ist das für die aktuelle Serie von acht Siegen in Folge?

Nicolas: Sie sind Verstärkungen, keine Frage. Sie bieten sich auch immer an, geben alles und spielen kein Larifari. Zum Beispiel der Fitti (David Fladung, Anm. d. Red.), der die Freistöße reinschießt wie Elfmeter. Aber ich denke auch, dass die Spieler der zweiten Mannschaft die Qualität haben, Spiele zu gewinnen. Beispielsweise wurde Paul Mörmel zum Verteidiger zum Stürmer umfunktioniert - und er macht seine Tore. Aber dadurch, dass auch bei uns Spieler wie David Giebel oder Mario Göllmann verletzt sind oder waren und dazu der beste Torschütze der vergangenen Saison, Mirco Bott, weg ist, ist es natürlich gut, dass wir so eine Unterstützung von oben bekommen.

Klingt nach einer rosaroten Welt am Mühlengrund. Was würde denn passieren, stünde am Ende der Saison eine Doppelmeisterschaft?

Nicolas: Ein doppelter Aufstieg wäre das Nonplusultra für uns und den Verein. Er würde kein Partywochenende, sondern einen Partymonat mit eins, zwei Kaltgetränken mitbringen.

Silas: Ich habe sogar etwas Angst vor solch einem Szenario. Wenn das wirklich passieren sollte, würde das ganze Dorf Kopf stehen. Der Zapfhahn würde wahrscheinlich eine Woche lang nicht trocken laufen.

Autor: Johannes Götze